Unsere Art, zu arbeiten, hat sich in den letzten 50 Jahren stark verändert. Einen besonders grossen Einfluss hatten sicherlich die Entwicklungen im Zuge der Corona-Pandemie mit positivem Nebeneffekt: Wo es früher in vielen Unternehmen noch darum ging, den Menschen als Mittel zur Zweckerfüllung zu betrachten, liegt der Fokus heutzutage auf dem Wohlbefinden und der Förderung der Mitarbeitenden. Diese neue Herangehensweise bezeichnet man als «New Work».
Althergebrachte Strukturen der Leistungsgesellschaft verlangen von arbeitenden Personen häufig Überstunden, Konkurrenzkampf, starre Präsenzzeiten und streng hierarchische Unternehmensführung. Diese Systeme sind mittlerweile überholt, denn wir leben in Zeiten von strukturellem Wandel und Digitalisierung. Dem müssen sich auch Unternehmen anpassen, denn vor allem die nun folgenden Arbeits-Generationen Y und Z legen mehr Wert auf flexible Arbeitszeiten und Work-Life-Balance. Nicht nur werden Homeoffice und Remote-Arbeit immer häufiger gefordert, sie bieten auch zahlreiche Vorteile für Unternehmen: Entspanntere, ausgeglichenere Mitarbeitende können häufig besser mit Veränderungen umgehen und sind zudem kreativer und motivierter.
Auf diesem Grundgedanken beruht auch die Definition von «New Work», ein Begriff, welcher bereits in den 1970er Jahren vom Sozialphilosophen Frithjof Bergmann eingeführt wurde. Er wollte ein zukunftsfähiges Gegenmodell zum Industriezeitalter schaffen und beschrieb damit gewisser Weise die Wissens- und Informationsgesellschaft, in der wir heute leben. Statt einfach nur Aufgaben zu erledigen, geht es neu darum, dass sich Menschen mithilfe ihrer Arbeit selbst verwirklichen dürfen sowie frei und selbstständig in dem sind, was sie tun.
Um die Veränderungen des Berufslebens zu beschreiben, hilft es häufig, sie selbst mitzuerleben. Und so haben auch seit 2020 viele Unternehmen einen starken Wandel mitgemacht: Ein neues Mindset wurde geschaffen, Arbeitsplätze verändert, Führungsmethoden agiler gestaltet. Für einige kam der Wandel abrupt, wohingegen andere bereits seit Jahren auf diese Art arbeiteten.
Die wohl wichtigste Entwicklung einer neuen Arbeitswelt beruht darauf, zu erkennen, dass althergebrachte Arbeitsformen nur noch bedingt mit modernen Entwicklungen vereinbar sind. Unternehmen müssen umdenken, das gilt sowohl für grosse Organisationen wie auch für KMU. Die Mitarbeitenden und ihre Zufriedenheit sollten dabei im Fokus stehen, insbesondere in ihren Grundbedürfnissen nach Autonomie, Kompetenzerleben und sozialer Zugehörigkeit.
Um das neue Berufsleben dem anzupassen, ist es wichtig, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern eine ausgeglichene Work-Life-Balance zu gewährleisten. Dazu gehören weniger Überstunden und flexible Arbeitsgestaltung. Diesbezüglich spricht man auch immer häufiger vom Work-Life-Blending: Einem fliessenden Übergang zwischen Arbeits- und Privatleben, sodass Arbeitnehmende selbstbestimmt agieren und flexibel auf private Umstände reagieren können. So steigt auch die Produktivität, denn es wird ermöglicht, zu den eigenen, idealen Zeiten zu arbeiten. Zum Beispiel dann, wenn man sich besonders fit, ausgeglichen oder kreativ fühlt. Natürlich wird es dennoch Zeiten geben, an denen man mit geringerer Energie arbeitet, doch der Ausgleich ist entscheidend.
Eng damit verbunden ist auch die Abflachung von Hierarchien. Je mehr Mitbestimmungsrecht den Mitarbeitenden zugesprochen wird, desto engagierter sind sie. Vor allem in KMU ist dies gut möglich. Davon profitieren auch die Management- und Führungsebene, denn operative Teams haben meist gute Ideen, um Arbeitsstrukturen und -abläufe zu optimieren.
Eine flexible Arbeitsgestaltung beinhaltet auch, dass man einen optimalen Arbeitsplatz wählt. Das kann unglaublich individuell sein. So hat sich in der Pandemie gezeigt, wie herausfordernd Homeoffice für einige Arbeitnehmende ist, während andere wiederum diese Möglichkeit bis heute nutzen und nicht mehr darauf verzichten wollen. New Work legt den Fokus auf die Bedürfnisse der Menschen, nach denen sie ihre Entscheidungsmöglichkeiten richten dürfen. Homeoffice ist dabei nur eine Variante in der neuen Arbeitswelt. Hinzu kommt ein Mix aus traditionellem Büro und eigenem Office, die sogenannten Co-Working-Spaces. Dabei handelt es sich um angemietete Räumlichkeiten, in denen Personen aus verschiedenen Bereichen gemeinsam an einem Ort arbeiten. Im Unterschied zu einer Bürogemeinschaft trifft man dort auf verschiedene Berufe, was von den dort Arbeitenden oftmals als besonders interessant und hilfreich für den kreativen Schaffensprozess angesehen wird.
Ob von zuhause, unterwegs, im Büro oder einem Co-Working-Space – New Work ist ein modernes Arbeitsmodell, welches digitale Tools benötigt. In einem früheren Blogbeitrag haben wir Ihnen die besten Tipps und Tools für die Arbeit im Homeoffice zusammengetragen. Digitale Arbeitsumgebungen und Programme wie die Microsoft 365 Suite helfen dabei, flexible Arbeitsmodelle bestmöglich umzusetzen.
Neue Arbeitsformen erfordern auch ein Umdenken beim Management. Das grosse Stichwort: Agile Führungsmodelle. Dabei stehen intuitive und iterative Prozess-Entstehung und -Optimierung sowie schnelle und effektive Anpassung an unvorhersehbare Veränderungen im Vordergrund. Einige dieser Modelle haben wir Ihnen hier näher beschrieben.
Im Bereich New Work ist zudem immer wieder von New Leadership die Rede. Dieses Prinzip zielt vor allem auf flache Hierarchien ab. Statt Aufgaben nur an Mitarbeitende abzugeben, arbeiten sie eigenverantwortlich und bestimmen in einem gewissen Rahmen ihre Aufgaben selbst. Ein Chef, eine Chefin gleicht damit viel eher einem Coach als Befehlshaber. Als Arbeitgeber sollte man sein Team entsprechend motivieren, den Leuten die Sinnhaftigkeit ihrer Aufgaben vermitteln und dadurch die intrinsische Motivation fördern.
Jegliche Formen einer neuen Führungskultur sind im Kern vor allem darauf aufgebaut, dass Unternehmen einen Kulturwandel vollziehen – weg von starren, althergebrachten Systemen hin zu mehr Vertrauen gegenüber Mitarbeitenden. Das Management muss sich darauf verlassen, dass die operative Ebene Projekte besten Wissens und Gewissens durchführt. Regelmässige Updates und Meetings sind dabei natürlich weiterhin essenziell.
Die Vorteile, welche die Möglichkeiten dieses neuen Arbeitsmodells mitbringen, betreffen nicht nur die Mitarbeitenden. Von einer solchen Unterscheidung sollte man sich ohnehin trennen, denn New Work beschreibt eben das: Was gut für die Mitarbeitenden ist, ist auch positiv für die Firma. Zufriedenheit und psychische Gesundheit wirken sich langfristig auf die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens aus. Und sehen Angestellte einen Sinn in ihrer Arbeit, werden sie gefördert sowie weitergebildet, steigert sich die Innovationskraft. Es lohnt sich also, als Arbeitgeber genau zuzuhören und auf die Ideen der Mitarbeitenden einzugehen. Vor allem KMU haben es hier leichter, denn häufig herrschen in kleineren Organisationen bereits familiäre Strukturen vor, auf welchen man aufbauen kann. Ebenfalls lässt sich die Kommunikation hier zumeist unkomplizierter gestalten.
Es ist daher nicht verwunderlich, dass viele Schweizer KMU diese Massnahmen bereits erfolgreich umsetzen und einen Kulturwandel weiter vorantreiben. Immer mehr Organisationen stellen bestehende Machtverhältnisse in Frage und beziehen ihre Mitarbeitenden aktiv in Unternehmensstrukturen ein.
Dass sich die Art, wie wir arbeiten, verändern wird, ist kein neuer Gedanke. Viel eher ist er Ausdruck davon, dass die Arbeitswelt nichts Statisches ist und sich Unternehmen auch in Zukunft immer wieder an Veränderungen anpassen müssen. Spätestens mit dem Aufkommen der Generation Y wurde deutlich, dass Menschen nach mehr Sinnhaftigkeit in ihrer Arbeit streben und sich verstärkt mit ihr identifizieren wollen. Gerade dieser Wunsch ist auch für Unternehmen hilfreich: Denn je mehr sich Mitarbeitende mit ihrem Arbeitsplatz identifizieren, je mehr sie sich und ihre Meinung wertgeschätzt fühlen, desto engagierter sind sie. Richtig umgesetzt ist New Work somit eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.
Die Corona-Pandemie hat den Wandel und die digitale Transformation zusätzlich vorangetrieben und immer mehr Menschen sehen die Vorteile, welche New Work bietet. Dennoch sollte ein digitaler Wandel der eigenen Arbeitsumwelt nicht überstürzt erfolgen, sondern viel eher gut überlegt sein.
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