IT-Sicherheitskosten vs. Kosten bei einem Cyber Angriff

In der Geschäftswelt spielen Zahlen eine wichtige Rolle – man berechnet Potenziale, Risiken, Gewinne, Verluste und mehr. All das ist gängig. Doch gibt es auch einige Kosten-Nutzen-Rechnungen, die nicht jedem bewusst sind. Dazu gehören vor allem Kosten für IT- und Cyber-Sicherheit. In der Theorie weiss man, wie wichtig diese Themen sind, dennoch können Preise für Sicherheitssysteme oder Services zunächst abschreckend wirken.

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Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen müssen sich der Bedrohung durch Cyber-Angriffe bewusst sein. Es gibt zahlreiche Gefährdungen, wie zum Beispiel die 6 grössten Cyber Security Risiken für Schweizer KMU. Ein einziger erfolgreicher Angriff kann das Geschäftsergebnis eines Unternehmens beeinträchtigen, einen Vertrauensverlust bei der Kundschaft und Partnern verursachen und potenziell sogar zur Insolvenz führen. Ein grosses Problem dabei: Fehlende Notfallkonzepte in KMU bei Cyber Attacken

Laut einer Umfrage befürchten Experten, dass sich die Cyberattacken bis 2025 jährlich um 300% erhöhen. Bereits jetzt ist die Zahl der digitalen Straftaten enorm hoch. Das Bundesamt für Statistik zeigt auf: 2021 gab es 30’351 digitale Straftaten wie z.B. Hacker-Angriffe oder Ransomware in der Schweiz. Jährlich verlieren die Opfer von Cyberkriminalität in der Schweiz 728 Millionen US-Dollar. 

Trotz dieser enormen Summen stellt sich für viele die Frage, ob umfangreiche Cyber-Security Massnahmen und externe Dienstleister es wert sind. Lassen Sie uns das Thema in Perspektive rücken. 

Risiko und Belohnung – Wie sich Investitionen in die Sicherheit Ihres Unternehmens auszahlen können

Kosten von IT-Sicherheitslösungen – Was ist zu berücksichtigen?

Die Implementierung von IT-Sicherheitslösungen ist nicht nur eine Notwendigkeit für den Schutz Ihrer IT-Systeme, sondern auch eine Investition in die Zukunft Ihres Unternehmens. Dabei ist es natürlich wichtig zu bedenken und zu verstehen, dass mit der Nutzung von IT-Sicherheitslösungen auch Kosten verbunden sind. Man unterscheidet vor allem zwei Aspekte: Interne und Externe Kosten.

So benötigt es spezifisch geschulte IT-Sicherheitsexperten, diverse Tools und Software. Auch regelmässige Schulungen der Mitarbeitenden zu den neuesten Bedrohungen im Bereich Cybersecurity sind ein wichtiger, wenn auch unter Umständen kostenintensiver Punkt. Für diese Schulungen kann man externe Dienstleister hinzuziehen. Solche Dienstleister können an diversen Stellen hilfreich sein. Beispielsweise indem man mit einem Managed Service Provider (MSP) zusammenarbeitet. Dieser gewährleistet, dass die IT-Infrastruktur und die Daten des Unternehmens sicher sind. Was Managed Cyber Security Services sind und welche Vorteile diese bieten, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag

Darüber hinaus können auch weitere externe Analysen wie Security Awareness-Training und Risk Assessments notwendig sein, um die Sicherheitsmassnahmen auf den neuesten Stand zu bringen. Security Awareness-Trainings zielen darauf ab, die Mitarbeitenden auf die Bedeutung von IT-Sicherheit aufmerksam zu machen und ihnen beizubringen, wie sie sich und das Unternehmen vor Cyberangriffen schützen können. Risk Assessments helfen Unternehmen dabei, potenzielle Schwachstellen in ihren Sicherheitsmassnahmen zu identifizieren und zu beseitigen, um den Schutz ihres Netzwerks und ihrer Dateien zu gewährleisten. 

Trotz dieser Kosten bieten IT-Sicherheitslösungen jedoch auch erhebliche Vorteile, wie Zeit- und Personalersparnis, die die Aufwendungen auf lange Sicht ausgleichen können.

So teuer können Cyber-Angriffe werden

Cyberangriffe und Schadsoftware können verheerende Folgen haben. Die direkten Kosten können enorm sein, wie beispielsweise Lösegeldforderungen, Betriebsunterbrechung, Verlust von Geschäftsinformationen oder finanzielle Verluste durch Betrug. Jährlich kostet das die Firmen in der Schweiz etwa 728 Millionen US-Dollar. Die Dunkelziffer ist wohl noch deutlich höher.

Denn neben geldlichen Werten verursachen Hacker vor allem auch indirekte Kosten wie Imageschäden und Reputationsverlust. Aufgrund dessen neigen manche Firmen dazu, Angriffe nicht anzuzeigen, sondern einfach das Lösegeld zu bezahlen. Eine der häufigsten Arten von Cyberattacken sind Ransomware-Angriffe. Vor allem KMU sind bei diesen Verschlüsselungs- bzw. Erpressungstrojanern ein häufiges Ziel. Wie diese erkennt, verhindert und bewältigt werden können, erfahren Sie in unserem Blogbeitrag.

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Neben den Lösegeldforderungen müssen Unternehmen oft erhebliche Beträge investieren, um die Sicherheitslücken im System und auf den Computern zu schliessen, um sich gegen zukünftige Angriffe zu schützen. Auch der Verstoss gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) kann zu erheblichen Mehrkosten führen. Unternehmen müssen daher sicherstellen, dass sie ihre Systeme und Daten vor Cyber-Angriffen schützen und eine umfassende Sicherheitsstrategie umsetzen.

Die wichtigsten Anhaltspunkte von möglichen Kostenfaktoren bei IT-Ausfällen sind zusammengefasst:

  1. Kosten wegen Umsatzverlust
    Ermittlung profitabler Bereiche im Unternehmen und ihren prozentualen Anteil am Gesamtumsatz, um den Bruttogewinn je Zeiteinheit zu errechnen und die Ausfallkosten einer nicht leistungsbereiten IT zu bestimmen.

  2. Kosten aufgrund von Produktivitätsverlust
    Für alle Mitarbeitenden wird der zeitliche Anteil ermittelt, in dem er oder sie auf die IT-Leistungsbereitschaft angewiesen ist und mit dem jeweiligen Stundensatz multipliziert.

  3. Wiederherstellungskosten
    Hierfür sind häufig externe IT-Dienstleister nötig, um nach Ausfällen die Betriebsbereitschaft wiederherzustellen. Dazu gehört unter anderem neue Systeme zu installieren, defekte Hardware zu ersetzen oder zu reparieren, einen möglichst hohen Anteil an verlorenen Daten zu retten und Systeme neu zu konfigurieren sowie mit zusätzlichen Sicherheitsmassnahmen zu ergänzen.

  4. Immaterielle Kosten
    Ein IT-Ausfall kann zu Verlust von Vertraulichkeit, Verletzung der Privatsphäre, Imageverlust und Schäden an der Arbeitgebermarke führen, die langfristige finanzielle Auswirkungen haben können.

Kosten-Nutzen-Analyse – Wie wertvoll ist IT-Sicherheit?

In Anbetracht der steigenden Risiken für KMU sollten Sie sich einige Fragen zu Ihrem Unternehmen stellen:

  • Wie wahrscheinlich ist es, dass mein Unternehmen von einem Cyber-Angriff betroffen wird?
  • Welche Art von Daten oder Systemen ist gefährdet?
  • Wie hoch sind die direkten und indirekten Kosten im Falle eines Angriffs?
  • Wie hoch sind die Kosten für die Umsetzung einer angemessenen IT-Sicherheitsstrategie?

Eine Kosten-Nutzen-Analyse kann helfen, die Wahrscheinlichkeit eines Angriffs zu minimieren und die Auswirkungen im Falle eines Angriffs zu reduzieren. Dies ist natürlich sehr individuell zu betrachten. 

Hierbei hilft auch ein strategischer Umgang mit IT Sicherheit im KMU, denn gute Konzepte, gepaart mit intelligenten Zielen sind wichtige Voraussetzungen, um Komplexität und Gefahren zu erkennen sowie zu beurteilen. 

Da Unternehmen auch wirtschaftlich denken müssen, gilt es natürlich die zuvor erwähnten Kosten für IT-Sicherheit mit möglichen Kosten bei einem Cyber-Angriff zu vergleichen. Das fällt zuweilen schwer, da man sich nicht immer eingestehen will oder kann, dass man selbst betroffen ist. Kein Unternehmen kann sicher sein, nicht eines Tages von einem Cyber-Angriff betroffen zu sein. Hierbei spielt es auch keine Rolle, ob es sich um einen Kleinstbetrieb mit wenigen Mitarbeitenden oder um einen Global Player mit grosser Belegschaft handelt. Die grundsätzliche Bedrohungslage ist immer dieselbe. Daher sollte stets das beliebte Motto «Vorsorge ist besser als Nachsorge» gelten. 

Strategien zur Prävention von erfolgreichen Cyber-Angriffen

Es gibt verschiedene Strategien, die Unternehmen anwenden können, um sich vor Hackern zu schützen. Neben den bereits erwähnten Aspekten ist vor allem eine effektive Incident Response-Planung von entscheidender Bedeutung, um schnell auf mögliche Angriffe reagieren und die Schäden minimieren zu können. Unternehmen sollten regelmässig Backups ihrer Daten durchführen, um im Fall eines Angriffs ihre Informationen wiederherstellen zu können. Auch die Nutzung von IT-Sicherheitslösungen wie Antiviren-Software, Firewalls und Verschlüsselungs-Tools können helfen, Cyberangriffe zu verhindern. Insgesamt ist es wichtig, eine umfassende IT-Sicherheitsstrategie zu implementieren, die auf die individuellen Bedürfnisse und Risiken des Unternehmens zugeschnitten ist. Lesen Sie dazu auch unseren Blogbeitrag: Notfallkonzept bei Cyberattacken – Die 7 wichtigsten Schritte. Eine gute Vorbereitung auf das Worst-Case-Szenario ist essenziell. Es gilt vor allem, schnell zu handeln, wichtige Informationen zu sammeln und Sicherheitslücken sofort zu schliessen. 

Fazit: Lohnt sich die Investition in IT-Sicherheit?

Die Bedeutung von IT-Sicherheit für KMU kann nicht genug betont werden, insbesondere vor dem Hintergrund der steigenden Cyber Risiken. Obwohl die Kosten für IT-Sicherheitslösungen hoch sind, sind die Kosten für die Folgen von Cyberangriffen noch viel höher. Solche Angriffe durch Hacker können für Unternehmen verheerende Folgen haben, wie Lösegeldforderungen, Betriebsunterbrechungen oder finanzielle Verluste durch Betrug. Aber auch indirekte Kosten und Folgen wie Imageschäden sollten nie unterschätzt werden – diese sind nämlich oftmals noch fast verheerender. 

Gemäss einer Studie von IBM haben Unternehmen in der Schweiz im Jahr 2021 durchschnittlich 9,8 Millionen Franken aufgrund von erfolgreichen Cyberangriffen verloren. Dem gegenüber stehen die Zahlen einer PwC-Studie, wonach die Kosten für IT-Sicherheit je nach Unternehmensgrösse und Anforderungen im mittleren fünf- bis sechsstelligen Bereich (CHF 40'000 bis CHF 120'000) liegen.

Diese Zahlen machen deutlich, dass das Handeln getreu dem bereits angesprochenen Motto «Vorsorge ist besser als Nachsicht» definitiv für jedes Unternehmen sinnvoll ist. 

Unterstrichen wird dies von jüngsten Ereignissen. So wurden die Universität Zürich und die NZZ erst vor kurzem zu Opfern von Cyber Angriffen. Bei der NZZ hat der Angriff dafür gesorgt, dass gewisse Systeme nur eingeschränkt funktioniert haben und dass die Zeitung tagelang nicht im vollen Umfang produziert werden konnte. Es kann von beträchtlichen Image- wie auch finanziellen Schäden ausgegangen werden.

Betrachten Sie also die laufenden IT-Sicherheitskosten als eine Investition in die Zukunft des Unternehmens. Das trägt langfristig dazu bei, das Geschäftsergebnis zu verbessern und das Vertrauen von Kunden und Partnern zu stärken.

Starten Sie jetzt den Weg in eine sichere Zukunft für Ihr Unternehmen – Wir unterstützen Sie dabei!

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17. April 2023